Liederbach: Heutzutage ist es leicht, vernünftige Fotos zu schießen – dank digitaler Technik in Smarthphones und Digitalkrameras. Auch Lee Young-Woo (43) besitzt so einen kleinen Alleskönner, doch als er sich vor einiger Zeit näher mit dem Hobby „Fotografie“ auseinandersetzte, traf der Kelkheimer eine ungewöhnliche Wahl. Man könnte sagen, dass er komplett von der Rolle war – denn Young-Woo entschied sich für das Fotografieren mit Rollfilmen. „Der Reiz dabei ist, dass man nicht nur mit dem Sensor der Kamera, sondern später beim Entwickeln auch mit dem Film arbeitet“, erklärte er. Um sich Tipps zu holen, trat Young-Woo dem Liederbacher Foto-Club bei.

Dazu gehörte Manfred Fischer, der viel von der analogen Fotografie hält. „Es gibt Bilder, die sind 120 bis 150 Jahre alt“, sagt er, “ und die Motive sind heute noch gut zu erkennen. „Diese Fotos haben einen Ehrenplatz bekommen, im Gegensatz zu vielen digitalen Fotos, die auf der Festplatte verkümmern. „Ich denke nicht, dass die analoge Fotografie aussterben wird“, ist sich daher Welfhard Niggemann, Vorsitzender des Foto-Clubs, sicher.

Dass die digitale Fotografie auch ihre Vorteile hat, wollen die Retro-Fans des Foto-Clubs nicht leugnen.

„Du siehst auf der Digitalkamera sofort, ob das Bild was geworden ist oder eben nicht“, erklärt Fischer. Zudem kommen ungeübte Fotografen dank Voreinstellungen an den Geräten meist zu guten Ergebnissen. Und vom Schnappschuss zum gedruckten Foto geht es rasend schnell mit einem geeigneten Drucker. Im analogen Zeitalter musste man die Filmrollen erst ins Labor schicken.

Die Profis vom Foto-Club haben im Haus der Vereine an der Feldstraße eine eigene Dunkelkammer. Dort wollte man eigentlich gemeinsam die Aufnahmen entwickeln, doch Lee Young-Woo hatte schon vorgearbeitet. „Mit einer großen Kiste und einer Windjacke, die man darüber hängt, kann man sich Zuhause seine eigene Dunkelkammer bauen“, erklärt er.

Wer Interesse an analoger oder digitaler Fotografie hat, ist beim Foto-Club eingeladen. Jeden Dienstag trifft sich die Gruppe um 20 Uhr im Haus der Vereine.                                                                                  rk

Foto: W.N.

 

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